Kalifornien 2002

San Francisco - Berkeley - S.F. - Santa Cruz - Monterey - Pebbles Beach - Carmel - Surf - Santa Barbara - Santa Monica - Venice Beach - Los Angeles - Westwood - Las Vegas - Los Angeles - (London) - in nur 12 Tagen!

Tini war in USA. Da war es sehr schön und auch ein klein wenig anstrengend!

Irgendwann im August wollte ich nach San Francisco fliegen. Weil ich etwas spät dran war gab es fast nur teure Flüge bei meinem Lieblingsanbieter Travel Overland bis die nette Frau mir einen etwas komplizierteren Flug rausgesucht hatte, bei dem ich auf dem Hinflug die Nacht am Londoner Flughafen verbringen musste. Aber was tut man nicht alles für 200 Euro. ;-)

Meine Reisegruppe

Nach ewigen Pilgern durch alle Terminals habe ich dann endlich ein paar gepolsterte Sitzflächen gefunden, die mir gemeinsam mit meinem Rucksack auf dem Trolly einen kuschligen Schlafplatz boten. Schnell hatte ich auch viele nette, junge Backpacker um mich und so habe ich die Nacht entgegen meinen Erwartungen ganz gut überstanden.

Am Flughafen in S.F. angekommen, habe ich mich nach Mayas Beschreibung auf dem Weg zur U-oder-was-auch-immer-Bahn gemacht, mit der man billig nach Berkeley kommen sollte. Etwas gerädert habe ich mich dann durch die öffentlichen Verkehrsmittel geschlagen bis ich an meinem Ziel, dem I-House, angekommen war. Mir ist ziemlich schnell aufgefallen wie viel fröhlicher und freundlicher die Leute dort in den ziemlich vollen Bahnen miteinander umgingen und freute mich auf meinen dritten USA-Trip.

Im I-House wartete Maya auf mich und bot mir für die nächsten beiden Tage das obere ihres Stockbetts im Dorm, sowie eine Essenskarte für die Kantine an, bis wir uns am Freitag mit einem geräumigen Mietwagen, gemeinsam mit Claire und Anna, auf dem Weg nach Los Angeles machen wollten. Als wir nach dem schwierigen Abschied und einigen Komplikationen mit der Autovermietungsfirma endlich zur Abfahrt bereit waren, stellten wir fest, dass unser aller Gepäck nicht in den Kofferraum passte. Wir drehten und wendeten, jeder probierte mal und brach sich daran die Fingernägel ab, bis wir beschlossen das Annas Kindersarg in die Fahrgastzelle verstaut werden musste. 1200 Liter in 800 Liter Kofferraumvolumen

Viel später als geplant verliessen wir dann zur Rush Hour San Fransisco und erreichten den Strand von Santa Cruz gegen abend. Dort erwartete uns ein Beach-Boy-Cover-Band-Open-Air-Konzert am Sandstrand und ein 90 $ Motel-Zimmer mit "einem" King-Size Bed. Mehr war am Wochenende einfach nicht drin. Wir genossen aber unser Picknick bei Wein und Tortilla Chips und gingen früh zu Bett.

Picknick in Santa Cruz

Am Samstag waren wir dann in Monterey im Aquarium. Da war es nett. Am Sonntag waren wir in Paso Robles im Hearst Castle. Da war sehr sehr nett. Der Hearst, der hat sich da einen ziemlich Palast auf nen Berg bauen lassen und alle Güter seiner Kunstraubzüge in Europa einkleistern lassen. Am Montag waren wir in Santa Barbara im Banana Bungalow. Da war es nett. Da waren wir mit ein paar Leuten abends beim Dancen und Drinking - Shark Attack. Maya liess wieder ihren Blond-Bonus spielen und fand jemanden an der Bar, der uns zwei grosse leckere Cocktails ausgab.

Quallen in Monterey

Am Dienstag sassen wir in Santa Monica am Strand und unsere Barbie (Maya) wollte gerne David Hasselhoff sehen, der aber leider nicht da war. Dafür gab es aber zwei Schnecken mit Wickelröcken und nix drunter, die von einem Kamerateam begleitet wurden und am Strand amerikanische Students auf seltsame Weise interviewt haben und zwischendrin immer mal wieder etwas gestript haben. Und das im prüden Amerika.

Später des Abends kamen wir dann in Los Angeles an und checkten ins Venice Cotel direkt am Boardwalk in Venice Beach (100 metres to Muscle Beach), checkten Mails und trafen jede Menge Menschen wie den Wilko, die Linda mit ihrem freakigen Freund, noch zwei Italiener und so nen Thomas. Mit denen gingen wir dann schick italienisch essen mit riesigen, superleckeren Essen + Salat und allem. Der Rotwein war auch super - nur teuer - aber Lindas Freund bestellte sich ne eigene Flasche, die wir uns in einem unbemerkten Augenblick aneigneten hatten als er wir ihn bei dem Versuch beobachten, wie er statt in sein Glas, den guten, teuren Wein über neben das Glas kippte und das für eine Sekunden.

Danach kam es etwas Stress, weil alle zu "Denys Place" fahren sollten, Wilko und ich aber gar keine Lust auf betrunken nach Down Town fahren hatten. So sassen wir dann irgendwann etwas entnervt von dem Versuch der anderen uns zu überreden mitzukommen (nur wegen der Fahrmöglichkeit) glücklich mit einer Dose Energy-Drink von CocaCola und ner Schachtel seltsamer Zigaretten am Strand und trafen auf jede Menge seltsame Leute (Penner?), die uns alle ihre Lebensweisheiten ungefragt aufzwangen. "Es gibt 3 wichtige Dinge im Leben: you need something to do, something to go for & someone who loves you!".

Mit Maya und Wilko in Disney

Von diesem Tag an sollte ich meine "Reisefreiheit" zurückbekommen und an meinem Reiseziel angekommen nun einige Tage machen könnten, was ICH wollte. Kein Kompromiss mehr zwischen Extrem-Sightseeing, regelmässiges Essen und entspanntem Beach Day - die etwas konträren Ziele meiner drei Reisebegleiterinnen. Hurra! Am Mittwoch zog ich dann in mein Lieblingshostel "Student Inn" am Hollywood Boulevard um, wo ich einige Tage auf dem Balkon sitzend und schreibend verbringen wollte (mein einziges wirkliches USA-Reiseziel). Zwei Jahre hatte ich mit dem Gedanken gespielt dort hin zurück zu kehren wo ich 99 am Wendepunkt meines Studentenlebens einige Zeit verbrachte - und wir ganz in der Nähe den Entschluss fassten zu heiraten.

In L.A. gab es aber trotz meiner faulen Pläne wieder einiges zu tun. Wilko und Maya begleitete ich zum Chinese Theatre, Observatory, Westwood, Walk of Fame, Disney Land, irgendwas Beach, Maloneys Pub, Melrose Avenue, usw. Die Zeit zwischen dem Sightseeing-Kram traf ich eine nette Kanadierin und noch einige andere lustige Packpacker auf dem Balkon des Hostels. Wirklich einer der schönsten Plätze auf der Erde, die ich kenne.

Maya und ich auf Balkon

In L.A. waren wir dann noch mit einem spontanen Telefon-Blinddate (er hat in der Küche vom Hostel angerufen und uns eingeladen) in der Beautybar, einer ganz geheimen dunklen Szenebar, im ViperRoom und bis 4 Uhr morgens in einem echten American Diner.

Mit dem holländischen Moderator in der Beautybar (zwei von uns sind wohl nicht ganz hetero) ;-)

Tini, Anna, Maya, Claire in Big Sur


Party in der NoCruisingZone

Ich und Lilo von "Lilo & Stitch"
Und die Moral von der Geschicht: Amerika rockt! ;-)

Oder:

Vier Mädels sollten, wenn überhaupt, nur ein Wochenende zusammen verreisen - und dann nur mit einem männlichen Tourguide, der dafür bezahlt wird. Es gibt einfach viel zu viele Optionen, um das Geniessen zu können. ;-)

Oder: Back to the beginning! Going free!

Ich hab Euch alle von der US-Tour total lieb! Besonders die (Biene) Maya!!!

[cb 18.10.02]